Das Große Freie
Die Vorstellung, die mit der Darstellung der Geschichte dieser Landschaft mit
den Dörfern und den Bewohnern verbunden ist,
ist so umfangreich, daß die
Darstellung nur in Teilabschnitten fertig gestellt werden kann. Ich bitte daher
um Verständnis.
Die ehemalige Amtsvogtei Ilten als Verwaltungsbezirk des „Großen Freien“
liegt jetzt östlich von Hannover und grenzte
ursprünglich direkt an die
Stadtmauer mit dem Ägidientor, der Gartenstadt Hannovers. Die Amtsvogtei Ilten
ist das territoriale Gebiet der „Freien vor dem Nordwalde“.
Es war ein
Teilgebiet der „Großen Grafschaft“, die vom Bischof zu Hildesheim zu Lehen
gehenden Großen Grafschaft der Grafen zu Lauenrode. Dieser, Graf Heinrich zu
Lauenrode, verkaufte 1248 diese an den Herzog Otto zu Braunschweig Lüneburg.
Durch diesen Kauf wurden die Herzöge zu Braunschweig Lüneburg mit der
eingesessenen Bevölkerung der Freien zu Lehnsmännern des Bischofs zu Hildesheim.
Die Herzöge zu Braunschweig Lüneburg versuchten seit längerer Zeit immer wieder
sich von der Lehnshoheit des Bischofs zu Hildesheim über dieses Gebiet zu
befreien. Erst nach weiteren Auseinandersetzungen, an denen auch die Herzöge von
Calenberg beteiligt waren, kamen die Freien 1512 endgültig an die Herzöge zu
Lüneburg. Dieses Territorium, das sich aus der Großen Grafschaft heraus
entwickelte umfaßte die Dörfer mit vorwiegend „freiem Grundbesitz“, der von
„freien Bauern“, den „Freien“ bewirtschaftet wurde. Hier noch die einzelnen
Begriffe erläutern Freier Grundbesitz, Freie Bauern Die Bewohner dieser
Landschaft wurden ursprünglich als die „Freien vor dem Nordwalde“ , „die Freien
vor dem Walde“ oder einfach nur „die Freien“ bezeichnet und bewohnten die
so genannten Freiendörfer. Dieses waren die in der späteren Amtsvogtei Ilten
gelegenen 17 Ortschaften: Ahlten, Anderten, Bilm, Döhren, Dolgen, Evern ,
Gretenberg, Haimar, Harber, Höver, Ilten, Klein Lobke , Laatzen, Lehrte, Rethmar,
Sehnde und Wülfel. 1671 am 22. Juni wurden die drei Dörfer Döhren, Wülfel und
Laatzen, das sogenannte „Kleine Freie“ oder auch „Braunschweiger Gohe“ genannt,
von dem Lüneburger Herzog Georg Wilhelm von Celle an den Herzog Johann Friedrich
von Kalenberg abgetreten. Der übrig gebliebene Teil von 152,94 ha wird nunmehr
als das „Große Freie“ bezeichnet. Im Rahmen dieser Arbeit werden auch die
geschichtlichen Ereignisse der einzelnen Dörfer, die des Dorfes Ahlten jedoch
ausführlicher als Chronik des Dorfes behandelt. Später mehr....
- Otto Heise,
Die Freien im hannoverschem Amt Ilten,
1856 G. Weber, Die Freien bei
Hannover,
1898 Engelke, Die große und kleine Grafschaft der Grafen von Lauenrode
1921 Margarethe Werner, Die Register der Amtsvogtei Ilten
1970 Der Nordwald, das
große zusammenhängende Waldgebiet, lag nördlich von Hildesheim. Evern wurde von
den Herren von Saldern, die dieses als Afterlehen der Lehnsherren der Grafen von
Wernigerode im Besitz hatten, 1386 an den Domprobst und das Domkapitel von
Hildesheim verkauft. Erst 1621 erhielt der Herzog zu Lüneburg die
landesfürstliche Oberhoheit.
Klein Lobke gehörte ursprünglich dem Kloster Wienhausen und wurde 1643 an die
Amtsvogtei Ilten angegliedert
Wagener, Hagemanns Flächenberechnung für das Kgr. Hannover 1786